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Heuschnupfen und andere Allergien

Hilfe - ich bin allergisch

Die Häufigkeit von Allergien nimmt in den westlichen Industriestaaten explosionsartig zu. Alleine in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Allergiker europaweit verdreifacht. In den ärmeren Regionen dieser Welt ist dieser Anstieg hingegen nicht zu beobachten.

Was ist eine Allergie?

Allergiker reagieren auf bestimmte Stoffe, die eigentlich harmlos sind, mit Krankheitssymptomen. Solche Stoffe finden sich beispielsweise in Blütenpollen, Tierhaaren, Schimmelpilzen und Nahrungsmitteln. Der Allergiker atmet diese Allergene ein, isst oder berührt sie, und sein Immunsystem spielt verrückt. Es verwechselt beispielsweise die harmlosen Bestandteile von Birkenpollen mit gefährlichen Krankheitserregern und greift sie an. Sein Abwehrsystem bildet eine besondere Art von Antikörpern, das Immunglobulin E (IgE) und löst durch diese überschießende Immunreaktion die Allergie aus. In der Folge werden die Gefäße weiter, Haut und Schleimhäute schwellen an. Symptome sind triefende Nasen, Hautreaktionen wie Neurodermitis und Nesselfieber, Asthma, Magen-Darm-Beschwerden, Heuschnupfen oder Schwellungen im Mund- und Rachenraum.

Allergie eine Immunschwäche?

Eine mögliche Ursache für den enormen Anstieg von Allergien im Allgemeinen liegt in der "Hygiene-Hypothese". Durch geringeren und selteneren Kontakt mit Tieren, Bakterien und Parasiten vor allem in der Kindheit ist das Immunsystem »unterbeschäftigt« und reagiert auf "unschuldige Substanzen" zu stark mit der vermehrten Bildung von IgE-Antikörpern. Beispielsweise erleiden Kinder, die von Geburt an auf einem Bauernhof aufwachsen, in ihrem Leben viel seltener Allergien.
Eine Allergie kann man daher verstehen als eine (leider nicht sinnvolle) Stärke des Immunsystems in die falsche Richtung, nicht als Immunschwäche.

Diagnose

Vor der Behandlung einer Allergie macht sich der Arzt auf die Suche nach deren Auslöser. Fast wie ein Detektiv muss dabei der Arzt die Krankheitsgeschichte des Patienten durchforsten. Wesentlich sind Informationen zu Lebensumständen zur Krankengeschichte, um die in Frage kommenden Substanzen etwas einkreisen zu können. Mit einem Hauttest wird die Sensibilisierung auf einzelne Stoffe überprüft. Üblich ist der Pricktest, bei dem die gelöste Substanz auf den Unterarm getropft und dieser anschließend mit einer Nadel angestochen wird. Bildet der Organismus Antikörper gegen den Stoff, entstehen nach kurzer Zeit rote Quaddeln an der Einstichstelle. Zum Nachweis von Kontaktekzemen beispielsweise auf Nickel in Modeschmuck dient hingegen der Epikutantest, bei dem die Testsubstanz mit einem Pflaster aufgetragen wird.
Mit Blutuntersuchungen kommt man dem Immunglobulin E auf die Spur.

Therapie

So vielfältig wie die Auslöser von Allergien sind auch die Therapieansätze. Ist die krank machende Substanz gefunden worden, sollte der Allergiker zunächst versuchen, diese zu vermeiden. Vielen Allergenen kann man jedoch nicht vollständig aus dem Wege gehen. Bei Pollen beispielsweise kommen sogenannte Antihistaminika zum Einnehmen sowie weitere sehr gut wirksame Medikamente zur örtlichen Anwendung in der Nase oder in den Augen in Betracht.
Antihistaminika blockieren die Rezeptoren des Histamins im Gewebe und verringern so die allergischen Symptome. Die schwere Müdigkeit, die als gefürchtete Nebenwirkung bei früheren Präparaten auftauchte, scheint bei modernen Antihistaminika keine Rolle mehr zu spielen. Insgesamt scheinen die Antihistaminika unter den schulmedizinischen Medikamenten besonders nebenwirkungsarm und besonders verträglich selbst in der jahrelangen Daueranwendung zu sein.

Hyposensibilisierung

Als Alternative kommt eine Hyposensibilisierungsbehandlung in Betracht. Bei dieser sogenannten spezifischen Immuntherapie werden die betreffenden Allergene in steigender Konzentration unter die Haut am seitlichen Oberarm gespritzt. Der Körper wird quasi umerzogen und gegen die Substanz unempfindlicher gemacht. Bei der Insektenstich-Allergie beispielsweise kann man mit einem Behandlungserfolg von 85 - 95 Prozent rechnen.
Diese Behandlung ist kaum schmerzhaft, allerdings wegen der dazu notwendigen Arztbesuche etwas aufwändiger.