Mesotherapie

Was ist Mesotherapie?

Die Mesotherapie wurde ursprünglich in Frankreich um 1952 von dem französischen Arzt Dr. Pistor entwickelt. Dabei werden mit einer hauchdünnen Nadel in kleinen Abständen Nährstoffe in die Haut eingebracht, die dann dort in deutlich höherer Konzentration ihre Wirkung entfalten können, als wenn man sie nur auf die Haut von aussen aufbringen würde. Die Substanzen gelangen so in ausreichender Menge dorthin, wo sie gebraucht werden. Die Konzentrationen bezogen auf den gesamten Körper sind aber gering, so dass kaum Nebenwirkungen im übrigen Körper zu befürchten sind.

Netzwerk Lipolyse

Über viele Jahre hinweg wurde die Mesotherapie von vielen Ärzten in unterschiedlichster Art und Weise durchgeführt. Eine Standardisierung fehlte. Somit konnten auch die verschiedenen Anwendungsprotokolle und deren Ergebnisse kaum miteinander verglichen werden.

Seit einer Reihe von Jahren hat sich das Netzwerk Lipolyse, dem ich angehöre, um die Sicherung der Qualität dieser Behandlung sehr verdient gemacht. Das Netzwerk Lipolyse ist ein weltweiter Verband von tausenden von Ärztinnen und Ärzten, die sich aus eigenem Antrieb für eine einheitliche Lehre, eine Standardisierung von Behandlungsmethoden und eine wissenschaftliche Auswertung von Behandlungen und ihrer Ergebnisse einsetzen.

Ziel?

In der Dermatologie wird die Mesotherapie vor allem eingesetzt:
- Zur Behandlung des Haarausfalls vom genetischen Typ bei Männern und Frauen.
- Zur Verbesserung der Hauttextur im Gesicht, am Hals und im Decolleté bei Männern und Frauen, insbesondere bei Knitterfältchen, beginnender Hautalterung und mattem Hautbild. Hier steht das Verfahren in Konkurrenz zur Hautstraffungsbehandlung "Fractora", die oftmals noch besser wirkt.

Haarausfall

Die Mesotherapie wird bei uns mit Abstand am häufgisten zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls eingesetzt. Erstes Ziel ist der Erhalt der Haare, die noch vorhanden sind. In zweiter Linie werden die dünner gewordenen aber noch vorhandenen Haare gekräftigt, und in dritter Linie beobachten viele auch wieder neue Haare, die dann zu einem dichteren Haarbild führen.

In Arealen, die bereits ganz kahl sind, bringt die Mesotherapie keine Erfolge. Gleiches gilt für die "Geheimrats-Ecken" an den seitlichen oberen Ecken der Stirn, wenn diese gar keine Haare mehr tragen.

Die besten Erfolge werden am oberen Kopf gesehen, wenn erste Anzeichen einer Haarlichtung auftreten.

Hauttextur

Die besten Erfolge werden im Gesicht bei Menschen zwischen ca. Ende 20 und Anfang 50 gesehen, wenn die ersten Fältchen auftreten und der Gesamteindruck der Haut gelegentlich etwas müde oder lasch wirkt. Natürlich kann die Methode auch in späteren Lebensphasen erfolgreich eingesetzt werden, dann aber eventuell in Kombination mit anderen ergänzenden Methoden.

Für wen?

Die Wirkung der Mesotherapie erfolgt sanft, und sie erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Das hat Vorteile: die Umwelt nimmt die Veränderungen nicht schlagartig wahr, und Sie müssen vielleicht weniger erklären. Andererseits müssen Sie auf Ergebnisse warten können.

Es erfolgen mehrere Behandlungen, z.B. 4x monatlich, dann 1x pro 1/4 Jahr zur Erhaltung.

Kombination?

Die Wirkung kann durch eine Kombination mit platelet rich plasma ("PRP") im Wechsel noch deutlich verstärkt werden. Dies gilt sowohl für die Kopfhaut als auch für Behandlungen im Gesicht, am Hals und im Decolletébereich.

Eine PRP-Behandlung erfolgt im Prinzip für Sie nach einem ganz genau gleichen Ablauf, allerdings mit dem Unterschied, dass nicht nährstoffreiche Präparate sondern blutplättchenreiches Plasma, gewonnen aus Ihrem eigenen Blut, verwendet wird. Die PRP-Behandlung ist etwas wirksamer, aber durch die notwendige Aufarbeitung Ihres Blutes aber etwas aufwändiger als die Mesotherapie.

Schmerzen?

Da wir für diese Behandlung eine druckluftbetriebene halbautomatische Injektionshilfe (Mesogerät Dermatic 1, Fa. Euromi, Belgien) verwenden, ist diese Behandlung wenig schmerzhaft. Sie wird am Kopf von den meisten Patientinnen und Patienten gut ertragen. Im Gesicht kann die Behandlung gelegentlich vor allem an einzelnen Punkten an der Stirn etwas unangenehmer sein. Auf Wunsch kann hier ca. 20 min. zuvor eine Salbe zur Schmerzlinderung aufgetragen werden.

Risiken

Die Mesotherapie ist risikoarm. Rötungen, Schwellungen und hin und wieder auch mal ein kleinerer Bluterguss können aber vorkommen. Allergische Reaktionen können vorkommen, treten aber nicht häufig auf. Eine ausführliche Auflistung möglicher Risiken finden Sie in meinem ausführlichen Aufklärungsblatt. [63 KB]

Gegenanzeigen

Die Behandlung wird bei uns nicht durchgeführt, wenn bei Ihnen eine durch Blut übertragbare Viruserkrankung bekannt ist (z.B. HIV, Hepatitis B, Hepatitis C). Eine Schwangerschaft ist generell kein guter Zeitpunkt für rein ästhetische Behandlungen. Auch Störungen der Blutgerinnung, Autoimmunerkrankungen, Leberkrankheiten sowie bösartige Erkrankungen sprechen dagegen.

Ablauf

Zunächst wird dei betreffende Haut desinfiziert.

Danach erfolgen bei der Behandlung der Kopfhaut oder anderer Regionen durch eine unserer hierfür speziell geschulten Arzthelferinnen je nach Grösse des Areals etwa 30 - 100 feinste Injektionen.

Kosten?

Die Kosten für eine Mesotherapiebehandlung der Kopfhaut betragen 250 CHF pro Behandlung. Eine Behandlung des Gesichts, des Halses oder des Decolltés kostet ebenfalls 250 CHF. Werden mehrere Regionen gleichzeitig behandelt, wird der Preis hierfür vorher individuell vereinbart.

Ist die Behandlung wirksam?

Viele Patientinnen und Patienten, die weltweit mit der Mesotherapie behandelt wurden, waren mit den Ergebnissen zufrieden oder sehr zufrieden. Es gibt aber auch einige Menschen, bei denen keine nachweisbare Wirkung beobachtet werden konnte. In einigen dieser Fälle wurden allerdings zu wenige Behandlungen durchgeführt.

Die Durchführung qualitativ hochstehender Studien in der Medizin ist aufwändig und teuer. Sie werden in der Regel vor allem dann durchgeführt, wenn eine Pharmafirma ein neues Medikament herstellen und vermarkten will. Da die Mesotherapie für Pharmafirmen nicht interessant ist, (es können keine neuen Wirkstoffe patentiert werden), stehen solche Studien nicht zur Verfügung. Allerdings exisitert eine statistische Auswertung von über 15'000 dokumentierten Behandlungen aus dem Jahr 2015, bei denen die Zufriedenheit der Patienten erfragt wurde. Hierbei zeigten sich 80% (Gesichtsbehandlungen) bzw. 87% (Behandlung Haarausfall) mit den Resultaten zufrieden oder sehr zufrieden.

Mit anderen Worten - die Chancen auf einen Behandlungserfolg stehen gut, aber es gibt naturgemäss dafür keine Garantie.