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Haarausfall

Die Bürste und der Dusch-Abfluss sind voller Haare, und die Haarpracht auf dem Kopf verliert an Volumen und Qualität. Für viele Menschen ist das ein grosser Grund zur Sorge und ein Anlass zum Besuch beim Hautarzt.

Ursachen

Zunächst muss geklärt werden, ob spezielle Ursachen für den Haarausfall vorliegen.

Die Zahl möglicher Auslöser ist gross und umfasst unter anderem die Einnahme bestimmter Medikamente, bestimmte Haarpflegegewohnheiten, jahreszeitliche Schwankungen, seelische Belastungszustände, Stress, hormonelle Veränderungen, bestimmte Mangelzustände im Körper (Eisen, Vitamit B12, Zink, Folsäure), allgemeine sonstige Erkrankungen und anderes. Auch kann es im Rahmen spezifischer Hautkrankheiten, z.B. bei entzündlichen Erkrankungen der Kopfhaut zu einem Haarausfall kommen.

Untersuchung

Nach dem Erheben der Vorgeschichte erfolgt eine ausführliche Untersuchung der Kopfhaut. Hierbei können viele Zeichen erkannt werden, die manchmal bereits auf die Ursache des Problems schliessen lassen.

Gelegentlich ist es notwendig, dass noch mehr Haut, unter Umständen sogar die ganze Haut untersucht wird. So kann zum Beispiel der Lichen ruber planus, eine Krankheit, die Haarausfall auslösen kann, auch an vielen anderen Stellen der Haut auftreten und dort manchmal leichter erkannt werden.

In manchen Fällen kann eine zusätzliche Untersuchung der Kopfhaut und der Haarwurzeln mit dem Dermatoskop wichtige Erkenntnisse liefern (biomikroskopische Untersuchung). Diese Methode hat inzwischen weitgehend das früher praktizierte Herausreissen und Untersuchen grösserer Haarbüschel (Trichogramm) abgelöst.

Laborabklärungen

Ist die Ursache des vermehrten Haarausfalls nicht durch die Vorgeschichte und/oder die Untersuchung alleine zu klären, können ergänzende Laboruntersuchungen aus einer Blutprobe hilfreich sein.

Häufigste Ursachen

Die mit Abstand häufigste Ursache für einen Haarausfall ist eine genetische Veranlagung. Bei Männern kennt man das - Männer können eine Glatze bekommen.
Etwas ähnliches gibt es auch bei Frauen. Der genetisch bedingte Haarausfall heisst hier: "female pattern hair loss" = "FPHL". Frei übersetzt heisst das: "Haarausfall vom genetischen Typ bei Frauen mit anderem Verlauf als bei Männern". Zum Glück bekommen Frauen fast nie eine richtige Glatze, aber dass die Haare ganz oben auf dem Kopf auch bei Frauen deutlich dünner werden können, hat wohl schon jeder einmal gesehen.

Die zweithäufigste Ursache ist das Älterwerden. Frauen erleben das oft deutlicher als Männer - mit 40, 45, 50, 55 Jahren merkt man manchmal recht plötzlich, dass sich der Körper, das Gesicht, und eben auch die Haare verändern. Nicht von ungefähr sehen Sie Werbeplakate für haarwuchsfördernde Mittel in Apothekenschaufenstern in der Regel mit dem Bild einer Frau so um die 45...

Was kann man tun?

Das Allerbeste ist: Ursachen suchen und beheben bzw. behandeln. Zumindest, wenn das möglich ist. So wirkt eine Eisengabe bei Frauen, bei denen der Eisenmangel die Ursache für den Haarausfall ist, oft Wunder.

Liegen die Gründe für den Haarausfall aber in der genetischen Veranlagung oder im Älterwerden, so lässt sich das natürlich nicht ändern. Aber auch für diese Situationen gibt es Möglichkeiten der Behandlung.

Es gibt viele Wirkstoffe, die vor allem gegen den genetisch bedingten Haarausfall wirken sollen. Für die meisten dieser Wirkstoffe wurde allerdings nie bewiesen, ob sie wirklich helfen. Das betrifft zum Beispiel Hirseflocken, aber auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel speziell gegen Haarausfall, die in Apotheken verkauft werden.

Zwei Wirkstoffe haben jedoch in Studien bewiesen, dass sie bei vielen Menschen etwas wirksam sind, so lange man sie verwendet.

Minoxidil 5% Lösung 1 mal täglich über viele Jahre hinweg ist z.B. sowohl bei Männern als auch bei Frauen eine gute und relativ sichere und nebenwirkungsarme Behandlungsmöglichkeit. Dieses Medikament muss selbst bezahlt werden. Die Krankenkasse beteiligt sich nicht, auch nicht die Zusatzversicherung. Die Behandlungskosten richten sich nach dem Verbrauch, können aber mit bis zu 600 CHF pro Jahr zu Buche schlagen.

Finasterid 1 mg Tabletten sind ebenfalls (über Jahre hinweg eingenommen) oft etwas wirksam, allerdings ist dieses Medikament nur Männer nur für Männer zugelassen. Es verringert die Bildung von Dihydrotestosteron, einem Abbauprodukt des männlichen Geschlechtshormons Testosteron, welches unter anderem für Haarausfall verantwortlich ist. Allerdings bekommen nach längerer Anwendungsdauer wohl etwa 0.9% der Anwender (also ca. einer von 110) Potenzstörungen, die auch eine ganze Reihe von Monaten über das Ende der Einnahme hinaus andauern können. Das sind nicht viele, aber trotzdem hat dieser Fakt auch international zu einem Rückgang in der Anwendung geführt. Auch dieses Medikament wird nicht von der Krankenkasse erstattet, so dass die etwa 900 CHF Jahrestherapiekosten ebenfalls selbst zu tragen sind.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Mesotherapie:
Bei der Mesotherapie werden zunächst viermal alle zwei Wochen, dann viermal alle vier Wochen, danach alle drei Monate spezielle Nährstoffe zur Haarwachstumsförderung mit einem automatischen Injektionsgerät mit vielen winzigen Stichen in die betroffene Kopfhaut eingebracht. Liegt eine vollständige Glatzenbildung vor, ist diese Behandlung allerdings nicht mehr wirksam. Das gleiche gilt für vollständig haarfreie "Geheimrats-Ecken". Erstes Ziel ist der Erhalt dessen, was noch vorhanden ist, in zweiter Linie werden die dünner gewordenen aber noch vorhandenen Haare gekräftigt, und in dritter Linie beobachten viele auch wieder neue Haare, die dann zu einem dichteren Haarbild führen. Wenn man bedenkt, dass doch immerhin 30 bis 100 feinste Nadelstiche in die Kopfhaut erfolgen, so ist diese Behandlung erstaunlicherweise fast gar nicht schmerzhaft und wird fast immer bestens toleriert. Diese Therapie wird von unseren speziell dafür ausgebildeten Arzthelferinnen durchgeführt, und sie kostet 120 CHF pro Sitzung. Sie finden hier weiterführende Informationen.

PRP - platelet rich plasma:
Aus der Sportmedizin weiss man das schon lange - die besten Kräfte zur Regeneration kommen manchmal aus dem eigenen Körper. Bei PRP-Behandlung werden körpereigene Blutplättchen, die mit Wachstumsfaktoren und Botenstoffen vollgestopft sind, aus Ihrem Blut isoliert und in feinsten Mengen, genau gleich wie bei der Mesotherapie, in die Kopfhaut gespritzt. Die Methode unterscheidet sich im Aufwand für uns (Blutentnahme, Isolierung der Blutplättchen). Die Wirkung ist etwas besser als bei der Mesotherapie, allerdings ist auch der Preis höher (500 CHF pro Behandlung). Oft wird diese Methode im Wechsel mit der Mesotherapie durchgeführt, so dass eine erste Behandlung zumeist mir PRP erfolgt, gefolgt von zwei Behandlungen mit Mesotherapie usw.. Sie finden hier weiterführende Informationen.

Haartransplantation:
Wenn Sie sehr schnell einen ganz entscheidenden Erfolg sehen möchten, dann ist die Haartransplantation immer noch die effektivste, wenn auch mit Kosten im fünfstelligen Bereich teuerste Methode. Heutzutage werden in der Regel einzelne Haare transplantiert, und die Ergebnisse sind oft sehr natürlich und schön. Wir führen bei uns keine Haartransplantationen durch.