Platelet Rich Plasma - Der "Vampirlift"

eigene Wachstumsfaktoren nutzen

PRP bedeutet „platelet rich plasma“, also auf Deutsch „plättchenreiches Plasma“. Unser Blut enthält verschiedenste lebende Zellen. Eine dieser Zellarten sind die Blutplättchen. Sie sind vollgepackt mit Wachstumsfaktoren und Botenstoffen.
Aus der Sportmedizin kennt man diese Behandlungsform schon viele Jahre. In einer Reihe von Sportvereinen wird so die Heilungsdauer von Sportprofis nach Verletzungen verkürzt. In der Dermatologie ist diese Methode hingegen erst vor einigen Jahren angekommen, aber sie findet rasch zunehmende Verbreitung. Viele Menschen schätzen es, wenn für eine Behandlung keine fremden Substanzen verwendet werden müssen, die man vielleicht nicht verträgt, oder auf die man allergisch reagieren könnte. Auf sein eigenes Blut aber ist niemand allergisch. Vor allem zur Bekämpfung des erblich bedingten Haarausfalls sowie zur Hautverjüngung leistet sie wertvolle Dienste.

Für eine solche Behandlung wird Ihnen etwas Blut entnommen, und es wird in unserem Labor speziell so aufbereitet, dass Blutplasma, also der flüssige Bestandteil des Blutes ohne rote Blutkörperchen, angereichert mit Ihren eigenen Blutplättchen entsteht. Die Flüssigkeit weist eine gelbliche Eigenfarbe auf. Da Ihr Blut verwendet wird, hat sich in der Presse der etwas markante Name „Vampir-Lift“ eingebürgert.

Ziel?

In der Dermatologie wird die PRP-Behandlung vor allem eingesetzt:
- Zur Behandlung des Haarausfalls vom genetischen Typ bei Männern und Frauen.
- Zur Verbesserung der Hauttextur im Gesicht, am Hals und im Decolleté bei Männern und Frauen, besonders bei Knitterfältchen, beginnender Hautalterung und mattem Hautbild.

Haarausfall

Erstes Ziel ist der Erhalt dessen, was noch vorhanden ist, in zweiter Linie werden die dünner gewordenen aber noch vorhandenen Haare gekräftigt, und in dritter Linie beobachten viele auch wieder neue Haare, die dann zu einem dichteren Haarbild führen.

In Arealen, die bereits ganz kahl sind, bringt die PRP-Behandlung keine Erfolge. Gleiches gilt für die "Geheimrats-Ecken" an den seitlichen oberen Ecken der Stirn, wenn diese gar keine Haare mehr tragen.

Die besten Erfolge werden am oberen Kopf gesehen, wenn erste Anzeichen einer Haarlichtung auftreten.

Beispielbilder

Beispielbilder vermitteln eine Idee, was eine bestimmte Behandlung erreichen kann. Sie erlauben aber keine Vorhersage dazu, ob ein solches Ergebnis zum Beispiel bei Ihnen wirklich konkret erreicht wird.

vor der ersten PRP-Behandlung nach der dritten PRP-Behandlung

Hauttextur

Die besten Erfolge werden im Gesicht bei Menschen zwischen ca. Ende 20 und Anfang 50 gesehen, wenn die ersten Fältchen auftreten und der Gesamteindruck der Haut gelegentlich etwas müde oder lasch wirkt. Natürlich kann die Methode auch in späteren Lebensphasen erfolgreich eingesetzt werden, dann aber eventuell in Kombination mit anderen ergänzenden Methoden.

Für wen?

Die Wirkung der PRP-Behandlung erfolgt sanft, und sie erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Das hat Vorteile: die Umwelt nimmt die Veränderungen nicht schlagartig wahr, und Sie müssen vielleicht weniger erklären. Andererseits müssen Sie auf Ergebnisse warten können.

Es erfolgen mehrere Behandlungen, zum Beispiel zu Beginn insgesamt 3 x alle sechs Wochen, dann 3x alle zwölf Wochen, dann 1 - 2x pro Jahr zur Erhaltung.

Bestimmte Medikamente (zum Beispiel Aspirin) können die Funktionstüchtigkeit der Blutplättchen verändern. Bitte teilen Sie mir deswegen mindestens sieben Tage vor einer solchen Behandlung mit, welche Medikamente Sie einnehmen.

Kombination?

Die Wirkung kann durch eine Kombination mit der Mesotherapie im Wechsel verstärkt werden. Dies gilt sowohl für die Kopfhaut als auch für Behandlungen im Gesicht.

Eine PRP-Behandlung erfolgt im Prinzip gleich wie die Mesotherapie, allerdings mit dem Unterschied, dass nicht nährstoffreiche Präparate sondern blutplättchenreiches Plasma, gewonnen aus Ihrem eigenen Blut, verwendet wird. Meistens wird dabei mit dem PRP begonnen, gefolgt von 2x Mesotherapie, dann wieder PRP usw. Die PRP-Behandlung ist etwas wirksamer, aber auch etwas teurer.

Im Gesicht kann die PRP-Behandlung auch mit einem chemischen Peeling oder mit einer Behandlung mit dem Dermaroller im Wechsel erfolgen.

Schmerzen?

Da wir für diese Behandlung eine druckluftbetriebene halbautomatische Injektionshilfe (Mesogerät Dermatic 1, Fa. Euromi, Belgien) verwenden, ist diese Behandlung erstaunlich wenig schmerzhaft. Sie wird am Kopf in aller Regel problemlos ertragen. Im Gesicht kann die Behandlung gelegentlich vor allem an einzelnen Punkten an der Stirn etwas unangenehmer sein. Auf Wunsch kann hier ca. 20 min. zuvor eine Salbe zur Schmerzlinderung aufgetragen werden.

Risiken

Die PRP-Behandlung ist risikoarm. Rötungen, Schwellungen und hin und wieder auch mal ein kleinerer Bluterguss können aber vorkommen.

Hier finden Sie ein ausführliches Aufklärungsblatt [102 KB] zu dieser Methode, in der auch die Risiken noch einmal genau beschrieben sind.

Ablauf

Zunächst erfolgt eine Blutentnahme. Dann ergibt sich für Sie eine Pause von 20 bis 30 min., in der Ihr Blut aufbereitet und Ihre Blutplättchen im Blutplasma angereichert werden. Erst dann beginnt die eigentliche Behandlung.

Hierbei wird die betreffende Haut zunächst desinfiziert.

Danach erfolgen bei der Behandlung der Kopfhaut durch eine unserer hierfür speziell geschulten Arzthelferinnen je nach Grösse des Areals etwa 30 - 100 feinste Injektionen.

Die Behandlungen von Gesicht, Hals und Decolleté erfolgen sinngemäss gleich und werden von mir durchgeführt.

Kosten?

Die Kosten für eine PRP-Behandlung der Kopfhaut oder des Gesichts oder des Halses oder des Decolletés betragen 500 CHF. Sollen mehrere Areale behandelt werden, wird der Preis dafür vorher individuell vereinbart.

Ist die Behandlung wirksam?

Viele Patientinnen und Patienten, die weltweit mit PRP behandelt wurden, waren mit den Ergebnissen zufrieden oder sehr zufrieden. Es gibt aber auch einige Menschen, bei denen keine nachweisbare Wirkung beobachtet werden konnte. In einigen dieser Fälle wurden allerdings zu wenige Behandlungen durchgeführt.

Die Durchführung qualitativ hochstehender Studien in der Medizin ist aufwändig und teuer. Sie werden in der Regel vor allem dann durchgeführt, wenn eine Pharmafirma ein neues Medikament herstellen und vermarkten will. Da die PRP-Behandlung für Pharmafirmen nicht interessant ist, (Ihre eigenen Blutplättchen können nicht patentiert werden), stehen solche Studien nicht zur Verfügung.

Mit anderen Worten - die Chancen auf einen Behandlungserfolg stehen gut, aber es dafür gibt naturgemäss keine Garantie.

Gegenanzeigen

Die Behandlung wird bei uns nicht durchgeführt, wenn bei Ihnen eine durch Blut übertragbare Viruserkrankung bekannt ist (z.B. HIV, Hepatitis B, Hepatitis C). Eine Schwangerschaft ist generell kein guter Zeitpunkt für rein ästhetische Behandlungen. Auch Störungen der Blutgerinnung, Autoimmunerkrankungen, Leberkrankheiten, sowie bösartige Erkrankungen sprechen dagegen.